Ursachen, Entwicklung und Diagnostik
- Als Ursache für Hallux rigidus gilt die mechanische Überlastung, etwa durch diverse Leistungs- und Laufsportarten. Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Rheuma, ein vorausgegangenes Trauma (Operation, Unfall oder Knochenbruch) sowie eine vorhandene Fehlstellung wie z.B. ein Hohlfuß oder ein Plattfuß zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren bei der Entstehung einer steifen Großzehe. Die Fußkrankheit tritt in allen Altersgruppen auf.
- Die Großzehengrundgelenksarthrose stellt einen schleichenden, aber fortschreitenden Prozess dar. Mediziner unterscheiden vier unterschiedliche Schweregrade der Krankheit – Hallux rigidus Grad I bis IV. Mit höherem Grad nehmen die Einsteifung im Großzehengrundgelenk (Hallux limitus), die Schmerzintensität, die Verengung des Gelenkspalts sowie die Verknöcherung zu. Es ist wichtig, bereits bei den ersten Beschwerden und Problemen im Großzehengelenk einen Arzt zu konsultieren. Denn die rechtzeitige Behandlung oder eine Hallux rigidus-Operation kann verhindern, dass der Verschleiß des Gelenkknorpels in einer kompletten Einsteifung und Verknöcherung des Gelenks mündet.
- Die ärztliche Diagnose fußt neben dem manuellen Abtasten durch die Ärztin auf bewährten Methoden: Dazu zählen die Fußdruckuntersuchung (Pedographie), welche das Abrollverhalten des Fußes bei vorliegender Arthrose im Großzeh misst. Mittels dynamischer Ganganalyse wird der Bewegungsablauf untersucht. Bildgebende Verfahren wie das Röntgen und eine Kernspinuntersuchung (Magnetresonanztomographie, MRT) zeigen einen verschmälerten Gelenkspalt, unebene Gelenkflächen sowie knöcherne Randzacken.
Behandlung der Großzehengrundgelenkarthrose
Grundsätzlich zielt die Behandlung des Hallux rigidus darauf ab, das Voranschreiten der Gelenkarthrose zu verlangsamen und Symptome zu lindern. Idealerweise können die erkrankten Menschen anschließend wieder problemlos gehen und laufen. Konservative Methoden wie Injektionen mit Hyaluronsäure oder ACP (Eigenblut), physiotherapeutische Maßnahmen oder der Einsatz entzündungshemmender Schmerzmittel eignen sich als Therapie beim Hallux rigidus im Anfangsstadium. Hallux rigidus-Einlagen, Hallux rigidus-Schuhe sowie spezielle Abrollhilfen unter der Schuhsohle haben das Ziel, das Gelenk zu entlasten und die Mobilität zu gewährleisten. Bei fortgeschrittener Großzehengrundgelenksteifigkeit oder ausbleibender Symptomlinderung ist allerdings eine Hallux rigidus-OP anzuraten. Detailliert beantwortet Dr. Mellany Galla ihren Patienten dazu mögliche Fragen im ausführlichen Patientengespräch.
Wann ist eine Hallux rigidus-OP sinnvoll?
Eine Hallux rigidus-Operation ist zusammengefasst dann indiziert, wenn nicht-invasive konservative Maßnahmen (siehe oben) bei der Arthrose der Großzehen scheitern und die Krankheit bereits im Stadium III bis IV fortgeschritten ist.
Gelenkerhaltend, gelenkersetzend und gelenkversteifend – welche Hallux rigidus-Operation ist die richtige? Auf Basis der genauen Diagnostik wird die Schwere der Degeneration ermittelt. In Abhängigkeit vom aktuellen Bewegungsausmaß, dem Ausprägungsgrad der Arthrose und der Knochenstruktur erfolgt die passgenaue chirurgische Intervention. Folgende vier Methoden sind bewährt, um die Großzehengrundgelenkarthrose und eine vorhandene Großzehensteifigkeit operativ zu behandeln:
- Cheilektomie (Knochenabtragung)
- Cartiva-Implantat (Synthetischer Spacer)
- Prothese/Teilprothese
- Versteifung (Arthrodese)
Gelenkerhaltende Cheilektomie
Hierbei handelt es sich um ein knochenabtragendes Verfahren zur Besserung der Beweglichkeit im Großzehengrundgelenk. Im ersten Schritt wird das Großzehengelenk eröffnet. Anschließend entfernt die Ärztin alle Knochensporne, welche den Gelenkspalt einengen. Diese sogenannten Osteophyten führen zu einer Bewegungseinschränkung im Großzehengelenk und zu einem unangenehmen Druckschmerz im Schuh. Während des Eingriffs wird zudem das obere Drittel der Gelenkfläche des Großzehengrundgelenks entfernt. Der gewonnene Raum im Gelenk ist deshalb wichtig, weil er beim Gehen der Großzehe mehr Beweglichkeit nach oben verschafft.
Die Cheilektomie zählt zu den gelenk- und beweglichkeitserhaltenden Operationsverfahren. Sie kommt bei Hallux rigidus Grad I bis II zum Einsatz. Bei Erfolg ist es den Betroffenen wieder möglich, den normalen Abrollvorgang beim Gehen auszuführen. Viele Patienten profitieren durch die Knochenabtragung von einer deutlichen Reduktion der Arthroseschmerzen oder sind komplett schmerzfrei. Infolgedessen nimmt die Belastbarkeit des Fußes in Sport und Beruf deutlich zu.
Cartiva-Implantat
Dieser vergleichsweise neue Ansatz zur Behebung der Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenks zählt ebenfalls zu den gelenkerhaltenden Eingriffen bei diagnostizierter Arthrose der Großzehe. Grundsätzlich zögert der Eingriff die Versteifung hinaus und hält das Gelenk länger beweglich. Wenn eine Cartiva-Operation durchgeführt wird, dann wird dabei ein Abstandhalter (Spacer) aus Polyvinylalkohol in das Gelenk eingesetzt. Das Implantat dient dem Zweck, mehr Abstand zwischen verschlissenen Gelenkflächen sicherzustellen. Infolgedessen reduzieren sich die Gelenkreibung und die Beschwerden der Arthrose im Großzeh deutlich. Zudem verhindert diese Hallux rigidus-Operation eine Versteifung der Großzehe oder schiebt diese auf. Das Großzehengrundgelenk bleibt beweglich.
Prothese/Teilprothese
Je fortgeschrittener die Hallux rigidus-Erkrankung ist, desto weniger führen gelenkerhaltende Verfahren zum Erfolg. Gelenkersetzende Operationen sind in späten Stadien gut geeignet, den Patienten Lebensqualität und Mobilität zurückzubringen. Wenn eine oder beide geschädigten Gelenkflächen entnommen werden, kann eine Teilprothese oder eine Prothese eingesetzt werden. Die Prothesen erhalten die Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks. Diverse Aktivitäten bis hin zum leichten Sport sind nach der Genesung möglich, allerdings kein Hochleistungssport. Zum jetzigen Zeitpunkt muss allerdings einschränkend festgestellt werden, dass sich diese Implantate schnell lockern können.
Versteifung (Arthrodese)
Gelenkversteifende Eingriffe sind unter dem Begriff Arthrodese bekannt und kommen im Endstadium der Großzehensteifigkeit zum Einsatz. Zunächst entfernt Dr. Mellany Galla die zerstörten Gelenkflächen. Daraufhin werden die benachbarten Knochen mit Schrauben oder einer Platte fixiert. Sie wachsen anschließend zusammen. Selbst unter Belastung treten bei den Patienten dann keine Schmerzen mehr auf. Entgegen verständlicher Sorgen einiger Patienten ist im Anschluss an die Arthrodese der Großzehe das Tragen von normalem Schuhwerk ebenso möglich wie diverse sportliche Aktivitäten.
Wie läuft die Rehabilitation nach der Hallux rigidus-Operation ab?
Nach einer erfolgreichen Hallux rigidus-OP ist es möglich, zufriedener und aktiver am Leben teilzunehmen. Die Art des Eingriffs beeinflusst natürlich die Dauer der Rehabilitation. Diese beträgt gewöhnlich zwischen zwei und acht Wochen. Während der Erholungsphase kommen Verbandschuhe sowie für mehrere Tage bzw. Wochen entlastende Gehhilfen zum Einsatz. Als mehrfach ausgezeichnete Ärztin legt Dr. Mellany Galla besonderen Wert auf die hohe Qualität der Begleitung nach einer Hallux rigidus-Operation.