Morbus Köhler ist eine seltene Knochenerkrankung, die vor allem bei Mädchen im Alter zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr auftritt. Bei diesem Krankheitsbild sterben durch eine gestörte Blutversorgung Teile der Fußknochen ab. Man spricht dann von einer aseptischen Knochennekrose des Mittelfußköpfchens, die Morbus Freiberg-Köhler genannt wird. Durch die Durchblutungsstörung des Knochens, die sogenannte Ischämie, kommt es zu einer Erweichung der Knochens, in medizinischer Fachsprache ausgedrückt Nekrose oder Osteoneokrose. In der Folge kommt es zu einer stetig zunehmenden Verformung des Mittelfußköpfchens, Fragmente von Knochen und Knorpel können sich ablösen. Bei weiterem Voranschreiten des Morbus Freiberg-Köhler kann es zu einem gänzlichen Verschleiß und damit zu einer Arthrose führen.
Zu unterscheiden sind die beiden Typen Morbus Köhler 1 und Morbus Köhler 2.
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Morbus Köhler wird – und dies gilt für beide Typen, also sowohl Morbus Köhler 1 als auch Morbus Köhler 2 – ausgelöst durch eine unzureichende Durchblutung des Fußknochens. Die Folgen dieser Störung sind ein allmähliches Absterben des Knochens, ein zunehmender Substanzverlust und schließlich bei fehlender Behandlung ein kompletter „Zusammenbruch“. Was genau dahinter steht, ist in den meisten Fällen nicht erklärbar und bleibt unbekannt (idiopathische Knochennekrose).
Der erste Typus wird mitunter auch Morbus Köhler-Albau genannt und bezeichnet die aseptische Knochennekrose des Kahnbeins am Fuß (Os naviculare pedis). Dieser Knochen befindet sich im Fußwurzelbereich. Typisch für das Krankheitsbild Morbus Köhler 1 sind Schmerzen im Bereich der Fußwurzelinnenseite. Tritt dieser Typ auch beim Erwachsenen auf, so spricht man vom Müller-Weiss-Syndrom.
Der zweite Typus ist auch unter der Bezeichnung Morbus Freiberg oder Morbus Freiberg-Köhler bekannt. Ähnlich wie bei Typus 1 liegt auch in diesem Fall eine aseptische Knochennekrose vor – aber im Gegensatz zu Morbus Köhler 1 ist hier das Metatarsale 2 Köpfchen betroffen. Schmerzen machen sich beim Typus 2 über und unter dem Grundgelenk der zweiten Zehe, direkt neben der Großzehe, bemerkbar.
Beide Typen Morbus Köhler 1 und Morbus Köhler 2 unterscheiden sich durch die Lokalisation des Schmerzes. Geschildert werden Belastungsschmerzen der betroffenen Region und oftmals ist auch eine deutliche Schwellung erkennbar. Beim Morbus Freiberg-Köhler tritt im Verlauf eine sichtbare Verformung des zweiten Zehengrundgelenks auf mit tastbaren Knochenvorsprüngen und eine Bewegungseinschränkung in dem Gelenk.
Um Morbus Köhler Typ 1 und Morbus Köhler Typ 2 differenziert zu diagnostizieren, kommen folgende Verfahren zum Einsatz:
Anamnese und körperliche Untersuchung:
Zunächst werden im Erstgespräch die Vorgeschichte, bestehende Symptome und eventuelle Vorkommnisse wie Verletzungen ausführlich besprochen. Im Anschluss konzentriert sich die körperliche Untersuchung auf den Fußbereich: Schmerzpunkte werden durch Ertasten lokalisiert und die Beweglichkeit der Gelenke beurteilt.
Bildgebende Verfahren:
Röntgenaufnahmen sind in der Regel das bildgebende Verfahren, das zuerst zur Diagnose von Morbus Köhlerangewendet wird. Denn Röntgenbilder können Veränderungen im Mittelfußknochen, wie zum Beispiel eine Verdichtung oder eine Fragmentierung des Knochens sichtbar machen. Nach einer solchen Erstdiagnose kann es sinnvoll sein, ein detailliertes dreidimensionales Bildgebungsverfahren wie MRT oder DVT zu ergänzen, da sie exaktere Informationen liefern können.
In manchen Fällen bleibt Morbus Köhler, ganz gleich welcher Typus, lange Zeit unbemerkt aufgrund eines sehr milden und kaum merklichen Krankheitsverlaufs. Im Kindesalter zeigen sich häufig keine oder nur sehr geringe Beschwerden. Dies kann dazu führen, dass die Krankheit erst Jahre später im Erwachsenenalter festgestellt wird. Die Erstdiagnose erfolgt dann eher „zufällig“ oder die Bewegungseinschränkung und die im Grundgelenk der 2. Zehe oder im Mittelfuß auftretenden Schmerzen haben sich gravierend verstärkt.
Kommt Morbus Köhler auch im Erwachsenenalter vor?
Die meisten Fälle zeigen sich tatsächlich bei Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren – und insbesondere Mädchen sind betroffen. Doch auch ältere Menschen können an diesem Krankheitsbild leiden. Die Zahlen zeigen auch, dass bei Frauen fünfmal häufiger Morbus Köhler diagnostiziert wird als bei Männern.
Ob Morbus Köhler-Albau oder Morbus Freiberg-Köhler – der Erhalt der Beweglichkeit und die Linderung derSchmerzen sind für die Patienten sind oberste Maxime. Um einer dauerhaften Verformung des Gelenks und einer spätere Arthrose vorzubeugen ist bei dem Krankheitsbild Morbus Köhler ein frühzeitiges Erkennen und konsequente Therapie entscheidend.
Orthopädische Maßnahmen:
Spezielle passive Einlagen für eine Weichbettung in Kombination mit schmerzlindernden Maßnahmen wie Hyaluronsäureinjektionen und eine begleitende physiotherapeutische Therapie haben das Ziel, die Schmerzen zu mindern und vor allem auch die Beweglichkeit zu erhalten.
Operative Eingriffe:
Bei Morbus Köhler-Albau sind chirurgische Eingriffe in der Regel nicht erforderlich und eher selten. Allerdings kann es bei starker Ausprägung mit schwerer Arthrose und später im Erwachsenenalter bei Müller-Weiss-Syndrom notwendig werden, eine Versteifung, medizinischer Fachbegriff lautet Arthrodese, vorzunehmen.
Morbus Köhler-Freibergbedeutet in den meisten Fällen, dass eine Verformung des Köpfchens des zweiten Mittelfußknochens sich nicht vermeiden lässt und zurückbleibt. Die Folgen können langfristige Einschränkungen der Beweglichkeit und auch Arthrose sein. Sollten diese einen schweren Grad erreichen, kann eine operative Korrektur und Knochenabtragungen sinnvoll sein.
Insbesondere bei Patienten, deren Erkrankung an Morbus Köhler in der Kindheit unentdeckt blieb, können viele Jahre und Jahrzehnte später stark an den dann sich manifestierenden massiven Beschwerden leiden. Denn im vermeintlich „Stillen“ ist die Abnutzung, Fehlstellung, Bewegungseinschränkung und Arthrose bereits vorangeschritten, bevor die Symptome auftreten.
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