Ermüdungsbruch: Ursache, Symptome und Therapie einer Stressfraktur

Durch stetig sich wiederholende Belastungen und Überbelastungen kann am Knochen eine Überlastung auftreten. Dieser Prozess kann letztendlich zu einer Stressfraktur oder zu einem Ermüdungsbruch führen. Eine Ermüdungsfraktur tritt meist auf, wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen, die hier erläutert werden.

Dr. Mellany Galla – Ihre Spezialistin

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Was ist ein Ermüdungsbruch?

Der Ermüdungsbruch bzw. Insuffizienzbruch im Fuß kennzeichnet sich durch einen teilweise oder vollständigen Bruch eines Knochens. Am häufigsten betroffen sind dieFußwurzelknochen und die Mittelfußknochen. Gerade Sportler sind von der Stressfraktur betroffen. Denn häufig führt eine Erhöhung des Trainingspensums oder der Trainingsintensität in Kombination mit immer gleichen und wiederkehrenden Bewegungsabläufen, wie sie zum Beispiel für Laufen und Joggen typisch sind, zu einem Ermüdungsbruch im Fuß.

In der Vorstufe des Ermüdungsbruch lösen Überbelastungen kleine, unmerkliche Verletzungen, die sogenannten Mikroverletzungen, aus. In dieser Phase gelingt es dem menschlichen Körper die Schäden zu beheben. Ist der Fuß jedoch dauerhaft und immer wieder dieser Überbelastung ausgesetzt, entstehen erneut Schäden am bereits geschädigten Knochen. Darauf reagiert der Knochen mit Stressreaktionen. Denn Knochenschädigung bzw. -abbau und Knochenaufbau geraten ins Ungleichgewicht und die körpereigenen Reparaturmechanismen sind nicht mehr ausreichend. Es kommt in Folge zur Stressfraktur – eine weitere gebräuchliche Bezeichnung für den Ermüdungsbruch.

Was bedeutet Marschfraktur?

Die Marschfraktur ist ein Synonym für die Begriffe Stressfraktur und  Ermüdungsbruch. Der etwas historische Begriff „Marschfraktur“ kommt daher, dass dieses Phänomen oft bei Menschen auftritt, die längere Strecken zu Fuß zurücklegen, wie beispielsweise Wanderer oder auch Militärpersonal. Tritt also ein Ermüdungsbruch am Mittelfußknochen, medizinisch ausgedrückt Metatarsalknochen, auf, spricht man von einer Marschfraktur, die den typisch dumpfen und bisweilen stechenden Schmerz an dem betroffenen Mittelfußknochen hervorruft.

Wie unterscheidet sich der Ermüdungsbruch von anderen Frakturarten?

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Knochenbruch handelt es sich beim Ermüdungsbruch um eine Fraktur, die vollkommen ohne äußere Gewalteinwirkung oder Unfall auftrittBeim Ermüdungsbruch entwickeln sich im Knochen aufgrund kontinuierlicher bzw. übermäßiger Belastung strukturelle Schäden, die von knochenbildenden Zellen, den sogenannten Osteoblasten, nicht mehr „repariert“ oder ausgeglichen werden können. Oder aber es besteht reduzierte Belastbarkeit des Knochens aufgrund eines Stoffwechselungleichgewichts (siehe Risikofaktoren). 

Risikofaktoren für einen Ermüdungsbruch

Die Hauptursache, die zu einer Stressfraktur führen kann, sind dauerhaft sich wiederholende, also repetitive) Bewegungen, die den Knochen über die Maßen belasten und dies über einen langen Zeitraum. Darüber hinaus können weitere Faktoren das Risiko für einen Ermüdungsbruch erhöhen, die Knochensubstanz langfristig zu schädigen und somit eine Fraktur auszulösen. Dazu gehören z.B. wie Vorerkrankungen der Betroffenen.

  • Übermäßige Belastung oder Aktivität
    Falsches Training in zu hoher und nicht angemesset Intensität oder zu großer Häufigkeit können des Risiko für einen Ermüdungsbruch erhöhen.

  • Fehlende Trainingsregeneration
    Ruhephasen sind von enormer Bedeutung – nicht nur für einen gewünschten und anvisierten Trainingseffekt, sondern auch zur Regeneration von Knochen.
  • Falsche Lauftechnik
    Ob übermäßiges Einwärtsknicken des Fußes (die sogenannte Überpronation) oder übermäßiges Auswärtsknicken des Fußes (die sogenannte Supination) – ein Ungleichgewicht der Belastung beim Laufen und Joggen kann einen Ermüdungsbruch verursachen. Auch die Veränderung des Laufstils z.B. vom Fersenlauf auf den Vorfußlauf kann zu einer Überlastung führen.

  • Vitamin- und Spurenelementdefizit
    Mangelerscheinungen an Vitamin D und/oder Calcium beeinflussen den Knochenstoffwechsel maßgeblich und haben Auswirkungen auf die Qualität und Dichte des Knochens. Ein solcher Mangel stellt ein hohes Risiko für eine Insuffiszienzfraktur dar.
  • Hormonelle Störungen
    Frauen weisen aufgrund der geringeren Knochendichte und infolge von hormonellen Schwankungen im Vergleich zu Männern ein höheres Risiko für einen Ermüdungsbruch auf.
    Ermüdungsbruch

    Ermüdungsbruch Symptome - wie bemerkt man einen Ermüdungsbruch im Fuß?

    Die Ermüdungsfraktur schmerzt vor allem unter Belastung. Im weiteren Verlauf können aber auch Ruheschmerzen auftreten, wenn der Fuß gar nicht belastet wird. Neben den Schmerzen treten bei der Stressfraktur auch Schwellungen und Überwärmungen des betroffenen Bereichs auf..


    Beschwerden des Ermüdungsbruchs im Überblick

    • Dumpfe Schmerzen im Mittelfuß, die sich langsam entwickeln und steigern können
    • Schmerzen bei Belastung und vorrangig bei abrollender Bewegung des Fußes
    • Stechend wahrgenommene Schmerzen
    • Schwellung im betroffenen Bereich des Fußes
    • Eventuell Überwärmung des betroffenen Bereichs

    Häufig von Ermüdungsbruch betroffene Körperteile

    Der Ermüdungsbruch im Fuß kann in verschiedenen Bereichen auftreten. Besonders betroffen sind der Mittelfuß, die Fußwurzel, die Ferse sowie das Sprunggelenk.


    Ermüdungsbruch am Mittelfuß

    Die Mittelfußknochen, oder fachsprachlich Metatarsalknochen, verlaufen zwischen den Zehen und der Fußwurzel. Insbesondere der zweite und dritte Metatarsaleknochen sind anfällig für einen Ermüdungsbruch aufgrund der hohen Belastung, der sie beim Gehen, Laufen und Springen ausgesetzt sind.


    Ermüdungsbruch an der Fußwurzel

    Eine Stressfraktur im Fußwurzelbereich betrifft am häufigsten das Kahnbein (Os naviculare). Eher selten betroffen sind das Würfelbein (Os cuboideum) und die Keilbeine (Ossa cuneiformia).


    Ermüdungsbruch an der Ferse

    Ein Ermüdungsfraktur im Fersenbein, dem sogenannten Calcaneus, ist weitaus seltener als ein Ermüdungsbruch im Mittelfuß. Insbesondere übermäßige Belastung beim Laufen kann in diesem Bereich des Fußes eine Insuffizienzfraktur verursachen. Betroffene berichten über Schmerzen beim Auftreten und eine Schwellung am Fersenbein.

    Ermüdungsbruch Diagnose

    Diagnose eines Ermüdungsbruchs

    Beschwerden und Symptomatik beim Ermüdungsbruch sind oftmals gekennzeichnet durch hohe Ähnlichkeit mit anderen Krankheitsbildern wie zum Beispiel Sehnenscheidenentzündung, Osteoporose, Arthrose oder auch chronische Knochenentzündungen, die wiederum verschiedenste Ursachen haben können. Daher ist größten Wert auf eine Differentialdiagnostik zu legen, die alle in Frage kommenden Erkrankungen zuverlässig abklärt.

    Im ersten Schritt ist eine genaue Anamnese notwendig. Der nächste Schritt ist eine bildgebende Diagnostik. Eine Stressfraktur ist oftmals im Röntgenbild nicht eindeutig erkennbar.

    • Magnetresonanztomographie (MRT)
      Im Gegensatz zu Röntgenaufnahmen, die in einem frühen Stadium einer Stressfraktur noch keine aussagekräftigen Veränderungen zeigen, kann die MRT, die Knochenreaktionen (sog. Knochenmarködeme) und Knochensubstanzveränderungen sichtbar macht, eine frühe und exakte Diagnose ermöglichen.
    • Digitale Volumentomographie (DVT)
      Ergänzend kann eine DVT-Untersuchung empfehlenswert sein, um die Knochenstellung exakt zu beurteilen.

    Therapiemethoden beim Ermüdungsbruch

    In der Regel kann die Behandlung beim Ermüdungsbruch ausschließlich konservativ erfolgen. Da eine solche Stressfraktur nicht durch einen Unfall ausgelöst wurde, ist der Knochenbruch meist vollkommen unverschoben – einer der Hauptfaktoren, die eine Operation beim Ermüdungsbruch notwendig machen.


    Konservative Behandlung beim Ermüdungsbruch

    Im Fokus der konservativen Therapiemaßnahmen beim Ermüdungsbruch stehen eine Schonung der betroffenen Regions und die Linderung der Schmerzen.

    • Entlastungsschuh, Gehstützen und orthopädische Einlagen
      Der Fuß bzw. das Sprunggelenk sollten entlastet werden. Zum einen um keine erneuten Schmerzen zu verursachen, aber auch um sicherzustellen, dass sich keine Knochenfragmente verschieben könnten. Eine Ruhigstellung im Gips ist nicht erforderlich, aber ein Schiene oder ein spezieller Unterschenkelstiefel oder Schuh gewährleisten eine ausreichenden Schutz.

    • Stoffwechselanregende Therapien
      Ziel dieser Therapien ist es, die Stoffwechselaktivität im betroffenen Knochen zu aktivieren und zu fördern. Dies kann über fokussierte Stoßwellentherapie erfolgen, welche die Knochenzellen zur Knochenneubildung anregen und auf diese Weise die Stoffwechselprozesse anregen, die Ermüdungsbruch-Heilung zu beschleunigen.
    • Vitamin D und Calcium
      Liegt ein Vitamin D- und/oder Calciummangel vor, ist eine Substitution dieser Substanzen sehr wichtig, um den Knochenstoffwechsel zu unterstützen und eine Knochenheilung zu ermöglichen. Eine Einnahme dieser Mikronährstoffe kann auch bereits sinnvoll sein, wenn die Laborwerte noch nicht mangelhaft, aber grenzwertig niedrig sind. Unterschieden werden bei der Gabe eine sog. initiale Stoßtherapie mit hohen Dosierungen und eine langfristige Begleittherapie.

    • Physiotherapie
      Je nach Ausprägung der Schwellung kann die Durchführung von manueller Lymphdrainage die Schmerzen lindern. Eine schonende Bewegung der Gelenke kann sinnvoll sein. Diese sollte aber stets unter Anleitung erfolgen.

    Wann muss ein Ermüdungsbruch operiert werden?

    Die Entscheidung, eine Ermüdungsfraktur operativ zu behandeln, ist von vielfältigen Faktoren abhängig. Zu nennen sind hier insbesondere die Lokalisation der Fraktur, der Schweregrad, der realistische Behandlungserfolg mit konservativen Maßnahmen sowie die individuelle Patientensituation. Generell gilt jedoch, dass eine konservative, nicht-operative Behandlung die erste Option darstellt und nur selten eine operative Intervention notwendig wird. Zu den Indikationen, die eine Operation bei Ermüdungsbruch erfordern zählen die folgenden Faktoren:

    • Dislozierung
      Wenn sich bei einem Ermüdungsbruch die Knochenfragmente stark verschieben (dislozieren) oder sich nicht mehr in korrekter Position befinden, kann eine Operation erforderlich sein, um die Fragmente in die „richtige“ Position zu bringen, die korrekte Fußanatomie wiederherzustellen und somit die Basis für die Heilung zu schaffen.

    • Nichtansprechen auf konservative Behandlung
      Zeigen konservative Behandlungsmaßnahmen wie Ruhe, Immobilisierung und Stoßwellentherapie keinen Erfolg, persistieren die Beschwerden oder ist auch nach Ablauf von drei bis sechs Monaten die Knochenheilung immer noch verzögert, dann sollte eine Operation der Ermüdungsfraktur in Betracht gezogen werden.

    • Kompletter Bruch mit Knocheninstabilität
      Wenn der Ermüdungsbruch zu einem vollständigen und instabilen Bruch geführt hat, kann eine Operation notwendig sein, um den Knochen zu stabilisieren.

    • Wiederkehrende Frakturen
      Bleibt es nicht bei einem Ermüdungsbruch, sondern es treten wiederholt Stressfrakturen auch nach eingehaltenen konservativen Maßnahmen auf, dann kann dies ein Anzeichen für eine strukturelle Problematik sein, die einen operativen Eingriff notwendig macht.

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