Wann ist eine Achillessehnen-Operation erforderlich?
Sobald die Achillessehne gereizt ist, äußert sich dies in tyischen Schmerzen. Zumeist ist eine akute Überlastung, beispielsweise durch Hobby- oder Leistungssport, ursächlich. Oftmals sind Leichtathleten, insbesondere Läufer, von einer Achillessehnenentzündung, einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse betroffen. Generell lässt sich beobachten, dass Männer häufiger betroffen sind als Frauen.
Aber auch Veränderungen an der Achillessehne an sich können zu akuten oder chronischen Schmerzen führen. Oftmals führt das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung, die eine Behandlung erforderlich macht.
So führen beispielsweise eine Fehlstellung des betroffenen Fußes, eine verkürzte Wadenmuskulatur, Verkalkungen am Sehnenansatz oder eine Haglundexostose – auch bekannt als Haglundferse – zu einer Sehnenüberreizung. Falsches Schuhwerk oder eine zu schnelle Steigerung des Lauftrainings tragen ebenfalls dazu bei, dass eine medizinische Behandlung erforderlich wird.
Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die eine Achillessehnen-Operation erfordern, gehören:
- Die Bursitis der Ferse, auch Bursitis des Fersenbeins genannt: eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse.
- Die Achillodynie: ein Schmerzsyndrom der Achillessehne.
- Die Achillessehnenentzündung: gereizte Achillessehne (Achillotendinopathie im unteren Anteil der Sehne oder am Ansatz des Fersenbeines).
Operative Behandlung der Achillessehne
Bei der Behandlung wird zunächst stets versucht, eine Operation zu vermeiden. Daher wird zunächst auf konservative Therapiemaßnahmen gesetzt wie z.B. Stoßwellentherapie, manuelle Therapie oder die ACP-Therapie. Erst eine drei- bis sechsmonatige konsequente Behandlung keinen Erfolg zeigt, werden weitere Maßnahmen ergriffen.
Nun kann ein operatives Vorgehen erwogen werden. Je nach Ausprägungsgrad und Symptomatik stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Diese werden entweder arthroskopisch, also minimalinvasiv, oder als offener Eingriff durchgeführt.
Minimalinvasive Sehnenspiegelung
Besteht eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse, ein Fersenüberbein (Haglundferse) oder eine chronische Achillessehnenreizung bzw. Achillessehnenentzündungso kann in den meisten Fällen durch eine Sehnenspiegelung (Tenoskopie, Arthroskopie) eine Linderung der Beschwerden erreicht werden. Hierbei werden über zwei kleine Schnitte in Schlüssellochtechnik das Überbein, der entzündete Schleimbeutel oder die veränderten Sehnenanteile in der Mitte der Sehnen entfernt.
Verlängerung des Wadenmuskels (Gastrocnemius-Verlängerung)
Liegt eine Verkürzung der Wadenmuskulatur als Ursache der Beschwerden vor, wendet Fr. Dr. Mellany Galla die minimalinvasive Verlängerung des Wadenmuskels an. Hierbei wird die starke Muskelfaszie des Wadenmuskels vorsichtig gelöst, um den Muskel zu verlängern. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk. Zudem wird die Spannung der Achillessehne stark vermindert.
Offene Knochenglättung an der Sehne
Die Ursache der Beschwerden kann in einer Knochen- und Kalkablagerung im Ansatzbereich der Achillessehne liegen. Falls dies der Fall ist, werden die Ablagerungen über einen Schnitt und eine Spaltung der Sehne am Ansatz entfernt (Tenotomie und Débridement). Anschließend vernäht Fr. Dr. Mellany Galla die Sehne an dieser Stelle und befestigt sie sicher am Fersenbein. Das Ausschneiden der Sehne und die Entfernung des erkrankten Gewebes erfolgt über einen rund sieben Zentimeter langen Hautschnitt.
Sehnentransfer und Sehnenersatz
Wenn die Sehne sehr stark verändert ist, bereits viel Gewebe beschädigt oder größere Einrisse bestehen, müssen gegebenenfalls Anteile der Achillessehne entfernt werden. Ist dies der Fall, wird ein Sehnenersatzverfahren durchgeführt. Hierfür wird die Großzehenbeugersehne (Flexor hallucis longus-Sehne) als Verstärkung beziehungsweise Ersatz der Achillessehne auf das Fersenbein verpflanzt. Diese Methode kann minimalinvasiv über eine Arthroskopie durchgeführt werden.
Achillessehnen-OP: Nachsorge für einen langfristigen Therapierfolg
Die Achillessehnen-OP hat das Ziel, dass die Patienten ihre Schmerzfreiheit wiedererlangen. Damit diese auch langfristig erhalten bleibt, ist eine abgestimmte Nachbehandlung notwendig. Abhängig vom Eingriff kann der Fuß entweder sofort nach der Operation wieder frei bewegt werden oder der Fuß wird für vier bis acht Wochen mit einer Schiene geschützt. Hierfür kann beispielsweise eine Unterschenkelorthese genutzt werden.
Anschließend stellen dehnende und kräftigende Übungen die Mobilität wieder her. Fr. Dr. Mellany Galla prüft gemeinsam mit Ihnen, welcher Behandlungs- und Nachsorgeplan für Ihren Fall geeignet ist.