Was genau ist ein Spreizfuß?
Hinter dem Begriff Spreizfuß verbirgt sich eine Fußfehlstellung, bei der die Knochen des Mittelfußes auseinanderweichen. Der Fuß wirkt eingesunken und durchgetreten:
- der Vorfuß ist verbreitert
- die Mittelfußknochen (Metatarsale) sind gespreizt
- die Köpfchen des Mittelfußknochens (Metatarsalköpfchen) sind abgesenkt
Häufig gehen weitere Deformationen mit dem Spreizfuß einher. Zum Beispiel kommt es zu Hammerzehen und einer Verformung am großen Zeh, dem Ballenzeh (Hallux valgus). Weiterhin treten Schwielen unterhalb der Mittelfußköpfchen auf (Metatarsalgie).
Spreizfuß: Was sind die Ursachen?
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass ein Spreizfuß Folge mangelnder Bewegung ist. Tatsächlich handelt es sich vielmehr um eine Fußfehlstellung, die aufgrund einer statischen Überlastung auftritt. Die häufigste Ursache sind schwaches Bindegewebe und ungeeignetes Schuhwerk. Besonders Frauen sind betroffen.
Insbesondere wer Schuhe mit hohen Absätzen trägt, läuft Gefahr, einen Spreizfuß zu entwickeln. Durch die Fußhaltung wird hier die Belastung auf den vorderen Bereich des Fußes verfünffacht, der Vorfuß verbreitert sich. Weitere Gründe für eine Verbeiterung des Vorfußes können auch rheumatische Erkrankungen oder Verletzungen sein. Zudem wird die Entstehung eines Spreizfußes begünstigt, wenn ein Plattfuß (Pes planus) vorhanden ist. Beim Plattfuß – oder auch Knick-Senkfuß – hat die gesamte Fußsohle Kontakt mit dem Untergrund, da die natürliche Längswölbung im Fußskelett fehlt. Ein Plattfuß kann angeboren werden oder sich später ausbilden.
Welche Symptome und Beschwerden sind mit einem Spreizfuß verbunden?
Typische Symptome, die durch einen Spreizfuß verursacht werden:
- Schmerzen beim Abrollen
- Beschwerden durch eine Reizung und Überlastung im Mittelfuß
- Chronische Reizung der Plantarnerven (Gehen wie auf Nadeln)
- Schmerzhafte Schwielenbildung unterhalb der Mittelfußköpfchen
- Fehlstellungen der Zehen
- Schmerz im Mittel- und Vorfuß (Metatarsalgie): im Bereich der Mittelfußköpfchen und Mittelfußknochen
Welche Komplikationen und Folgeerscheinungen können auftreten?
Nicht jeder Spreizfuß führt zwangsläufig zu Beschwerden wie Schmerzen beim Stehen oder Abrollen. Jedoch sollten Betroffene auf gutsitzende Schuhe und potenzielle Anzeichen für Verschlimmerung der Deformation achten. Ein Spreizfuß ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor, der sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken kann. Akute Fersenschmerzen, Schmerzen beim Abrollen oder im Mittelfuß führen unmittelbar dazu, dass Betroffene eine Schonhaltung einnehmen. Diese wiederum belastet die Muskulatur, die Bänder, die Sehnen, die Wirbelsäule und weitere Gelenke. Folgeerkrankungen sind die Konsequenz.
Da die Zehen und insbesondere die Mittelfußknochen in eine unnatürliche Position gedrückt werden, kommt es zu chronischen Reizungen der Plantarnerven. Hierdurch kann eine sogenannte Morton-Neuralgie, auch Morton-Neurom genannt, ausgebildet werden. Infolge dessen kommt es zu einer Wucherung des Bindegewebes, das die Nerven umschließt. Die Wucherung führt zur Einengungen der Nerven mit Schmerzen.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Als Fußspezialistin und ausgewiesene Expertin für Fußchirurgie bietet Frau Dr. Mellany Galla eine Vielzahl unterschiedlicher Therapiemaßnahmen an, um Fehlstellungen wirksam zu behandeln. Ob eine konservative Therapie oder eine Operation die passende Behandlungsmethode darstellt, hängt von der Ausprägung der Fehlstellung und etwaigen Folgebeschwerden ab. Frau Dr. Mellany Galla nimmt sich in ihrer Praxis für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie in Hannover genügend Zeit, um Ihre Beschwerden eingehend zu evaluieren und erforderliche Therapiemaßnahmen in die Wege zu leiten und umzusetzen.
Wann ist eine konservative Behandlung die richtige Maßnahme?
Konservative Therapiemaßnahmen sind vielfältig und stellen in der Regel das erste Mittel der Wahl dar. So können beispielsweise orthopädische Einlagen für Schuhe bei Fehlstellungen eine sanfte Methode sein, um einem Spreizfuß entgegen zu wirken. Wenn Fersenschmerzen, Schmerzen beim Abrollen oder Schmerzen im Mittel- und Vorderfuß auftreten, kann das Längsgewölbe durch eine orthopädische Einlage sukzessive angehoben und die Fehlstellung korrigiert werden.Orthopädische Einlagen wirken den Symptomen entgegen, stellen jedoch keine alleinige Therapiemaßnahme dar. Sinnvoll ist ein zusätzlicher Aufbau der Muskulatur. Eine physiotherapeutische Behandlung und gezielte eigenständige Fußübungen sind also als Ergänzung sinnvoll. Eine regelmäßige Überprüfung der Fehlstellung durch die Fußspezialistin ist daher dringend anzuraten. Ziel ist es, den Erfolg der Therapie zu überwachen und gegebenenfalls weitere Behandlungsmethoden einzuleiten.
Fußchirurgie: Wann muss ein Spreizfuß operiert werden?
Wenn die konservative Therapie keine Linderung der Schmerzen ermöglicht hat, ist eine Operation eine sinnvolle Alternative. Die Fußchirurgie ermöglicht eine nachhaltige Minderung des Leidensdruckes des Patienten und eine Wiederherstellung der Belastbarkeit des Vorfußes. Fehlstellungen können korrigiert werden, schwerwiegende Folgeerscheinungen werden effektiv therapeutisch angegangen. Viele dieser Eingriffe können auch minimalinvasiv durchgeführt werden.
- Umstellung der Mittelfußknochen
- Entlastung der Mittefußköpfchen
- Operation der Fehlstellung der Zehen
- Entlastung/Dekompression oder gegebenenfalls Entfernung der gereizten Nerven
Kann man einem Spreizfuß vorbeugen?
Um einem Spreizfuß vorzubeugen, sollte man auf gute, bequeme Schuhe setzen. Die Schuhe dürfen den Fuß nicht einengen und sollten über eine flexible Sohle verfügen, die eine natürliche Abrollbewegung ermöglicht. Sollten dennoch hochhackige Schuhe häufig fester Bestandteil der Garderobe sein, ist es ratsam, wann immer möglich, die Schuhe zu wechseln. So wird der ausgeübte Druck auf den Vorfuß variiert und gemindert. Um den Fuß mitsamt Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln zu stärken, eignet sich regelmäßiges Barfußlaufen und Fußtraining hervorragend.