Die Peronealsehnenluxation gehört zu den häufig übersehenen Verletzungen am Sprunggelenk. Dabei luxieren die Peronealsehnen, insbesondere der Peroneus brevis-Sehne (die kurze Peronealsehne) aus ihrer originären Position in der Peronealsehnenrinne am hinteren Außenknöchel. In vielen Fällen ist die Peronealsehnenluxation die Folge eines Unfalls – insbesondere im sportlichen Bereich.
Klassifikation der Peronealsehnenluxation
Die Klassifikation der Peronealsehnenluxation basiert in der Regel auf der Schwere der Luxation und dem Ausmaß der Schädigung der umgebenden Bänder und Gewebe. Dabei sind verschiedene Klassifikationssysteme zu differenzieren, die jedoch alle Orientierung bei der Einschätzung und Identifizierung unterschiedlicher Grade oder Stadien der Peronealsehnenluxation bieten. Die Stadien reichen von der einfachen Luxation über die Zerreißung der Sehnenhaltebänder hin bis zu kleinen Knochenabsprengungen an der Sehnengleitrinne.
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Die Peronealsehnen bestehen aus zwei Hauptsehnen: der Peroneus longus-Sehne und der Peroneus brevis-Sehne. Beide tragen dazu bei, die Stabilität und Beweglichkeit des Fußes und des Sprunggelenks zu gewährleisten. Zu unterscheiden sind jedoch Verläufe, Ursprünge und Endpunkte und die damit verbundenen Funktionalitäten im Bewegungsapparat des Fußes.
Verlauf und Ursprung
Funktion
Trauma
Ungewohnte Bewegungen mit einer übermäßigen Belastung für Fuß, Sprunggelenk oder Bein sind typisch für die Hauptursache der Peronealsehnenluxation. Gerade bei sportlichen Aktivitäten treten solche Verletzungen auf. Beim Umknicken des Sprunggelenks zerreißt das Halteband (Retinaculum), welches die Peronealsehnen hinter dem Außenknöchel stabilisiert.Es kommt zu einem Herausspringen einer Sehne oder beider Sehnen aus der Peronealsehnenrinne.
Peroneus-Split-Sydrom
Eine Peronealsehnenluxation ist oftmals auch mit einem Peroneus-Split-Syndrom assoziiert. Das wiederholte Herausspringen der Sehne aus der Gleitrinne führt zu einer mechanischen Belastung der Sehne, die dabei auffasern und letztendlich auch reißen kann. Umgekehrt kann bei einem vorliegenden Peroneus-Split-Syndrom der längs gespaltenen Anteil der Sehne herausspringen.
Chronische Fehlbelastung
Wiederkehrend falsch und nicht der normalen Physiologie entsprechend ausgeführte Bewegungen führen zu einer chronischen Fehlbelastung der Peronealsehnen. Diese Fehlbelastungen bedeuten für die Sehnen immer wieder aufs Neue eine ungleichmäßige Belastung, die eine Peronealsehnenluxation, also das Herausgleiten aus der Führung, auslösen kann. Ursächlich verantwortlich können dafür Fehlbelastungen der Füße, aber auch von Knie und Hüfte sein.
Anatomische Ursachen
Verschiedene anatomische Gegebenheiten können das Herausgleiten einer Peronealsehne aus ihrer Führung in hohem Maße begünstigen oder dafür verantwortlich sein, dass die Peronealsehnen nicht „sicher“ in ihrer Gleitrinne verlaufen und es dadurch vermehrt zu einer Peronealsehnenluxation kommen kann. Als typische Fehlstellung, die gehäuft zu einer Instabilität der Peronealsehnen führen kann, ist die Hohlfuß-Deformität.
Neben den oben genannten Ursachen einer Peronealsehnenluxation sind weitere Faktoren zu nennen, die das Risiko für eine solche Verletzung erhöhen können. Dies sind insbesondere:
Schnappen der Peronealsehne
Der Vorgang des „Schnappens“ der Peronealsehne tritt auf, wenn eine der beiden Peronealsehnen (Peroneus longus oder Peroneus brevis) über die Knochenstrukturen des Sprunggelenks hinaus gleitet und aus der Sehnenführung herausspringt. Die Betroffenen bemerken dann meist ein schnappendes Geräusch oder ein Knirschen. Im Normalfall gleitet die Sehne dann aber sofort in ihre eigentliche und ursprüngliche Position zurück und Beschwerden, wie am Peroneus longus Schmerzen oder am Peroneus brevis Schmerzen, treten danach meist nicht auf. Kommt es zu dem „Schnappen“ der Peronealsehne müssen Betroffene in der Regel ihre Bewegung für einen Moment unterbrechen, sind dann aber wieder bewegungsfähig und nicht eingeschränkt.
Der erste Schritt der Diagnose ist eine sorgfältige und umfassende klinische Untersuchung. Liegt eine Peronealsehnenluxation vor, so lässt sich meist ein typischer Druckschmerz direkt über den Sehnen und dem Retinaculum peroneale superius feststellen. Werden die Peronealsehnen gezielt und aktiv angespannt, manifestieren sich ebenso Schmerzen. An der Außenseite des Fußes zeigen sich Schwellungen und eine Verdickung. Ein für die Peronealsehnenluxation typisches Anzeichen ist das sogenannte „Schnappen“ der Sehnen, das manchmal mit einem unverkennbaren knirschenden Geräusch einhergeht und in dem Moment auftritt, in dem die Peronealsehnen über die Sehnenführung hinausspringen.
Für eine exakte und aussagekräftige Diagnostik kommen bei Verdacht auf Peronealsehnenluxation auch bildgebende Methoden zum Einsatz.
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Im Ultraschall werden Sehnen und Muskeln gut sichtbar und mögliche entzündliche Flüssigkeiten um die Sehne sowie Verletzungen wie Risse und eventuelle Verdickungen erkennbar.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Im MRT kann der Verdacht einer klinischen Untersuchung vollends überprüft werden oder auch das Ergebnis einer Ultraschalluntersuchung bestätigt werden. Darüber hinaus können hier neben den Sehnen auch Bänder, Kochen und das Sprunggelenk präzise beurteilt werden. Die hohe Exaktheit der MRT macht das Verfahren auch für die Planung eines operativen Eingriffs unerlässlich.
Die Differenzialdiagnose ist bei Verdacht auf eine Peronealsehnenluxation von entscheidender Bedeutung. Denn auch andere Verletzungen bzw. Krankheitsbilder weisen eine ähnliche Symptomatik auf. Deshalb müssen für eine präzise Diagnose andere Ursachen für die Symptome ausgeschlossen und ein Fehldiagnose vermieden werden, um eine zielgerichtete, problemorientierte und optimale Behandlung planen und einleiten zu können.
Im Rahmen der Differenzialdiagnosen gilt es nach einer klinischen Befundung einer Peronealsehnenluxation folgende Ursachen abzuklären und auszuschließen:
Abzugrenzen ist die Peronealsehnenluxation außerdem gegenüber folgenden Erkrankungen der Peronealsehnen:
Peronealsehnenentzündung
Die Peronealsehnenentzündung beschreibt eine entzündliche Reaktion der Peronealsehnen, die als „Verbindung“ zwischen dem kurzen und dem langen Wadenbeinmuskel mit den Mittelfußknochen eine wichtige Funktion erfüllen. Kommt es zu Fehlbelastungen oder Überbelastungen, tritt zunächst eine Reizung der Peronealsehne auf, die bei anhaltender und kontinuierlich wiederkehrender, übermäßiger Belastung in eine Peronealsehnenentzündung übergeht.
Peroneus-Split-Syndrom
Der Begriff Peroneus-Split-Syndrom bezeichnet einen Längsriss der Peronealsehnen, die hinter dem Außenknöchel zum Mittelfuß verlaufen. Meistens ist die kurze Peroneussehne (Peroneus brevis-Sehne) von der Verletzung betroffen. Man spricht auch von einer Schlitzung oder Spaltung der Länge nach und in der Mitte der Sehne, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Die Peroneussehnen sind für die Stabilisierung des Sprunggelenks und für das Anheben des Fußrückens verantwortlich.
Liegt eine akute Peronealsehnenluxation vor, kann ein konservativer Behandlungsweg erfolgen mit einer Ruhigstellung des Sprunggelenks in einem Unterschenkelwalker. Führt dies zu keinem stabilen Ausheilungsergebnis oder liegt eine veraltete Verletzung vor, ist eine operative Therapie der Peronealsehnenluxation erforderlich. Aber auch im Falle, dass nach einer anfänglichen Besserung zu Beginn der konservativen Behandlung erneut eine Peronealsehnenluxation auftritt, es also wiederkehrend zu einem Herausgleiten der Sehnen aus ihrer Gleitrinne kommt, ist eine Operation in Betracht zu ziehen.
Dabei ist in vielen Fällen ausschließlich die Rekonstruktion des Retinaculums (Haltebandes) und der Peronealsehnenrinne notwendig.
Liegen zudem anatomische Gründe vor wie z.B. eine Hohlfuß-Deformität, die das Risiko einer Peronealsehnenluxation bzw. die Gefahr eine Peronealsehneluxation zu erleiden, erhöht, kann ebenfalls eine Korrektur dieser Fehlstellung sinnvoll sein.
OP-Nachsorge bei Peronealsehnenluxation
Nach erfolgter OP ist in den meisten Fällen, selbstverständlich immer in Abhängigkeit des individuellen Vorgehens und der tatsächlich vorliegenden Verletzung, eine Ruhigstellung von sechs Wochen in einer Unterschenkelorthese vorgesehen und eine Schonung des Sprunggelenks an Gehstützen. Im Anschluss an die Ruhigstellung folgt ein physiotherapeutisches Trainingsprogramm mit ausgewählten intensiven Übungen, die darauf abzielen die Peronealmuskeln zu kräftigen – und somit einer erneuten Peronealsehnenluxation vorzubeugen.
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