Einlagen für den Fuß

Einlagen für den Fuß

Viele Probleme am Fuß und Sprunggelenk können zunächst konservativ behandelt werden. Ein Baustein der konservativen Therapie am Fuß- und Sprunggelenk sind Einlagen. Eine Einlagenversorgung sollte individuell an das Problem angepasst sein. Einlagen, die im Handel ohne ärztliche Untersuchung oder im Versandhandel (mit einem Abdruck in Eigenregie zuhause) erhältlich sind, berücksichtigen nicht immer die anatomischen Gegebenheiten und das individuelle Krankheitsbild. Es kann passieren, dass eine Einlage dann nicht wirkt oder sogar das Problem verschlimmert.

Bei der Einlagenversorgung werden folgende Prinzipien unterschieden:
a) Korrigierende Einlagen
b) Stützende Einlagen
c) Entlastende Einlagen
d) Sensomotorische bzw. propriozeptive Einlagen

Eine korrigierende Schuheinlage wird vorwiegend am noch wachsenden Fuß eingesetzt. Die Einlage soll eine lenkende Kraft ausüben, um den Fuß im Wachstum in die gewünschte Richtung bringen.

Stützende Einlagen werden vor allem bei Haltungs- oder Stellungsfehlern eingesetzt. Die Einlage dient in diesen Fällen dadzu, den Fuß unter Belastung möglichst in der korrekten Position zu sichern.

Im Gegensatz dazu sollen entlastende Einlagen keine Korrektur des Fußes erzielen. Dieser Einlagentyp dient dazu, den Fuß zu betten und schmerzhafte Belastungszonen zu reduzieren.

Bei den sensomotorischen Einlagen wird die Oberfläche der Einlage mit kleinen, individuell angepassten Spots gestaltet. Die Oberfläche der Einlage fühlt sich dadurch ein wenig uneben. Durch diese Elemente werden die Nervenenden und Rezeptoren im Fuß stimuliert. Sie senden diese Informationen über die Nervenbahnen an das zentrale Nervensystem (ZNS). Im Gehirn werden diese Reize verarbeitet und als motorischer Impuls zurückgesendet an die Muskeln und Gelenke im Bein und Fuß. Der Körper reagiert darauf mit einer veränderten Muskel- und Sehnenspannung. Als Ergebnis verändern sich die gesamte Körperstatik und Haltung. Diese Prozesse laufen unbewusst und unwillkürlich ab.

Bei der Anfertigung von Einlagen werden verschiedene Elemente verwendet, um die Stützung und Lenkung zu erreichen. Um eine optimale Versorgung und individuelle Versorgung zu erzielen, werden diese verschiedenen Elemente meist miteinander kombiniert.

  • Supinationskeil oder -leiste: Die ist eine Erhöhung der Einlagenunterseite auf der Innenseite. Dadurch kann das Fersenbein leicht nach außen korrigiert werden. Das ist z. B. sinnvoll bei einer Knicksenkfuß-Fehlstellung.
  • Pronationskeil oder -leiste: Die Wirkweise dieses Elements entspricht genau dem Gegenteil. Die Erhöhung befindet sich an der Außenseite der Einlage, so dass der Fuß nach innen geneigt wird.
  • Fersenschale: Mit einer Fersenschale wird das Fersenbein sicher umfasst und gehalten. Das ist z. B. ebenfalls sinnvoll bei einem Knicksenkfuß.
  • Pelotte: Eine Pelotte ist eine Erhebung, etwa in der Mitte der Einlage. Die Erhöhung soll die Mittelfußköpfchen etwas anheben, so dass diese entlastet werden.
  • Rigidusfeder: Eine Rigidusfeder ist eine Verstärkung der Einlage in der Region des Großzehengrundgelenks. Sie ist meist aus Carbon gearbeitet und leicht gebogen. Eine solche Feder entlastet das Großzehengrundgelenk z. B. bei einer schmerzhaften Gelenkarthrose.

Aufgrund der individuellen Krankheitsbilder und den verschiedenen Bauweisen von Einlagen sollte vor einer Versorgung eine sorgfältige fachgerechte Untersuchung und Beratung erfolgen, um eine optimale Anfertigung mit dem gewünschten Effekt zu erzielen.

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